Der Gründungsdirektor des Flossbach-von-Storch-Research-Institutes, Thomas Mayer, kritisiert in seinem neuen Buch die moderne Finanztheorie. Anlegern empfiehlt er, auf die Erkenntnisse der österreichischen Schule der Nationalökonomie zu setzen.
Quelle: Ökonom Thomas Mayer: „Die Gefahr einer neuen Finanzkrise ist groß“
Zu welchen Anlagen raten Sie Anlegern?
Anleger sollten ein nach ihren individuellen Bedürfnissen diversifiziertes Portfolio von Aktien hochwertiger Unternehmen aufbauen. Hochwertig heißt dabei nicht, dass die Kurse möglichst wenig schwanken, sondern dass die Unternehmen langfristig gute Erträge erzielen.
In welchen Branchen findet man solche Unternehmen?
Ein Beispiel sind gut geführte Hersteller höherwertiger Konsumgüter. Aktien solcher Unternehmen schwanken zwar relativ stark im Konjunkturzyklus, doch haben sie über den Zyklus hinweg häufig eine außergewöhnlich gute Performance. Anleger sollten darüber hinaus darauf achten, dass die Unternehmen über eine Marktstellung verfügen, die sie schwer angreifbar macht, sei es wegen ihrer Qualitäts- oder ihrer Kostenführerschaft. Wichtig ist zudem, dass die Unternehmen über ausreichend Eigenkapital verfügen, um Durststrecken zu überstehen. Auch sollten Anleger darauf achten, dass das Management im Interesse der Aktionäre handelt. Ein großes Risiko bleiben Staatseingriffe. Sie sind nicht kalkulierbar und unterliegen – wie in der Energiebranche – auch dem Wandel der öffentlichen Meinung. Anleger sollten sich daher für Aktien von Unternehmen entscheiden, bei denen Staatseingriffe weniger wahrscheinlich sind.